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11.12.2018

Hartz IV: Das Jobwunder, das nie eines war

fotolia 143118450Manche Irrtümer sind einfach zu gut, um nicht an sie zu glauben. Hartnäckig hält sich die Legende, dass die Hartz-Reformen ganz viele Stellen geschaffen haben sollen. Die Belege dafür sind Schmu, weist Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann in einem Beitrag für das Debattenmagazin "Gegenblende" des DGB nach.

Selbst SPD-Linke verbreiten diesen Unsinn. So sagte Karl Lauterbach kürzlich in einem Interview mit der taz: "Hartz IV hat vor zehn Jahren die Löhne im unteren Bereich gesenkt. Deshalb ist die Arbeitslosigkeit gesunken." Tatsächlich stimmt nur, dass die Langzeitarbeitslosen durch Hartz IV verarmt sind. Ab Januar 2005 gab es im Westen nur noch 345 Euro, im Osten 331 Euro für einen Familienvorstand. Das reichte kaum zum Leben.

Jobs aber sind nicht entstanden. Lauterbach scheint zu glauben, dass es ein Land reich machen würde, wenn die Armut steigt. Wie verquer diese Logik ist, zeigt schon ein Blick nach Griechenland und Italien: Dort gibt es gar keine Unterstützung für Langzeitarbeitslose, also noch nicht einmal ein Hartz IV. Beide Länder müssten boomen, wenn es zutreffen würde, dass Jobs entstehen, sobald man die Sozialleistungen kürzt oder ganz streicht. Stattdessen verharren Griechenland und Italien in der Krise.

Weiterlesen: Kolumne in der "Gegenblende" des Deutschen Gewerkschaftsbunds